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26 July 2019

"Land der dunklen Wälder und kristall´nen Seen"
Von Barbara Willan

Das 29. Kultur- und Begegnungsfest wird in den Tagen vom 28. bis 30. Mai 2019 in Kruttinnen stattfinden.

In den vergangenen Jahren widmeten wir der ostpreußischen Li­teratur viel Aufmerksamkeit. Thema unserer Seminare war das Schaffen von Erst Wiechert, Siegfried Lenz, Fritz Skowronnek, Arno Surminski, Herbert Reinoss, Agnes Miegel und Horst Mich­alowski. Außer Belletristik lernten wir populärwissenschaftliche Literatur kennen, besonders die Publikationen von Andreas Kos­sert. Mit dem Leben und Werk dieser Autoren beschäftigten wir uns auch während der Mittwochstreffen in der Stadtbibliothek in Sensburg.

Wir wollen diesen Kreis erweitern. Wir müssen an junge Leute denken, die sich als Masuren oder Ermländer fühlen und nach ihren Wurzeln suchen. Tadeusz Willan sagte: "Es ist nicht nur meine Erde, nicht nur mein Himmel, alle jetzigen Bewohner ge­hören der schönen, masurischen Erde an".

Am Anfang wollen wir überlegen, ob zeitgenössische deutsche und polnische Literatur und Kunst Themen aus dem kulturellen Erbe unserer Region schöpfen und seine Traditionen darstellen. Und wenn ja, welche? Und eine weitere Frage: Welche Traditio­nen haben uns Großeltern und Eltern gegeben? Und welche Tra­ditionen haben wir den nächsten Generationen weitergegeben?

Wir haben unser Treffen mit der Reise nach Chochola / Świętajno begonnen.

Am Rande der Johannisburger Heide in der Oberförsterei Pup­pen steht eine alte, aber ungewöhnliche Scheune, künstlerische Scheune. Sie ist in der für die masurische Architektur typischen Fachwerk-Konstruktion erbaut und zwar an der Stelle, wo sich der Sitz der nicht mehr existierenden Oberförsterei Friedrichsfel­de befand. Dieser Ort wurde im Roman „Namen, die keiner mehr nennt“ von Marion Gräfin Dönhoff beschrieben.

Die Gesellschaft der Künstler und Fürsprecher ANIMA in Ortels­burg-Kobelhals führt seit fünf Jahren im Rahmen der „Masuri­schen Theaterwanderungen“ Stücke auf, deren Inhalt die masuri­sche Geschichte und Kultur sind.

ANIMA: das sind Künstler und Einwohner der masurischen Dör­fer und Städtchen, das sind Kulturschaffende, das ist das Theater des Lebens, das ist die Rückkehr an die Orte und Erinnerungen der Menschen, das ist die Frage nach unserem „hier und heute“, das ist das Praktizieren von Kultur und eine Gemeinschaft der Aktivitäten.

Wir haben die Vorstellung der Schmuggel-Komödie „Hasen auf dem Kordon“ gesehen.

Bei der Theaterinszenierung nach einem Drehbuch von Robert Wasilewski führte Krystian Wieczyński Regie bei einer Regiebe­ratung von Romuald Wicza-Pokojski. In ihr treten Berufsschau­spieler, Einwohner des Kreises Ortelsburg sowie Teilnehmer der künstlerischen Werkstätten von „Anima“ auf.

Die Handlung des Stücks setzt sich aus miteinander verflochte­nen und sich zu einem Ganzen verbindende Geschichten von der „grünen Grenze“ – dem Grenzland zwischen Polen und Ostpreu­ßen in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts zusammen.

Es ist eine handlungsreiche Erzählung über das Grenzland Polens und Ostpreußens in den zwanzig Jahren der Zwischenkriegszeit mit einem hinein komponierten farbigen und dynamischen Hin­tergrund der hiesigen „grünen Grenze“ – des lokalen Schmug­gels, der Schmugglerringe und die Netze der Verbindungen des Schmuggels mit den Sphären der Armee und der Diplomatie. Far­bige – unterhaltsame und besinnliche – Erzählungen über „Köni­ge der Grenze“, über Träume und Entscheidungen gewöhnlicher Menschen aus den Dörfern und Städtchen an der Grenze, über Helden und Verräter, und über die Objektivität des Menschen ge­genüber den weltlichen Wirren. Es sind farbige Erzählungen über Schmuggler, ihren „König“ und lokalen Helden Hugo Bandilla, über Fußball, Grenzer, Karrieristen, Helden und Verräter.

Die Aufführung hat allen sehr gut gefallen. „Ein außergewöhn­liches Spektakel, großartige Menschen, eine einzigartige Atmo­sphäre des Ortes „- das waren die Worte, die man am meisten vom Publikum gehört hat.

Nach dem Auftritt traf sich das Publikum mit den Schöpfern von ANIMA, Ewa und Robert Wasilewski, sowie dem Regisseur und den Schauspielern. „Im Jahr 2004 gründeten wir die Gesellschaft der Künstler und Fürsprecher ANIMA. In den ersten Jahren un­serer Tätigkeit haben wir Stücke aufgeführt, die hauptsächlich mit der lokalen Volkskultur etwas zu tun hatten: Weihnachtslieder, Fastnacht und Volksmusikkonzerte. Wir möchten eine Aufführung in Form eines Dramas vorbereiten, in dem man die Note unserer masurischen Kultur spüren kann. Wir realisieren auch ein Projekt zur Kultur der nationalen Minderheiten. - sagte Robert Wasilew­ski.

Dieser Tag endete mit einem literarischen Abend, an dem die Teilnehmer die Geschichte von Siegfried Lenz „Der Mann im Apfelbaum“ hörten.

Am zweiten Tag unseres Treffens hat die Vorsitzende der Masu­rischen Gesellschaft, Frau Hanna Schoenherr, die Gäste begrüßt. Unter ihnen waren anwesend: der Direktor des Masurischen Landschaftsparks – Herr Krzysztof Wittbrot, die Vizevorsitzende des Vereins „Nasza Krutyń“ – Frau Aleksandra Żabińska, Christi­an von Redecker und Thomas Konetzko aus Deutschland, die Re­ferenten Professor Zbigniew Chojnowski, Dr. Grzegorz Supady und Andrzej Zawrotny, die Schüler des XII. Allgemeinbildenden Lyzeums „Maria und Georg Dietrich“ in Olsztyn, die Schüler der Grundschule in Kruttinnen und die Mitglieder der Masurischen Gesellschaft.

Dann übernahm Frau Barbara Willan die Moderation des Semi­nars.

Am Anfang gab es eine kurze Einführung in das Thema des Semi­nars und die Geschichte von Ermland und Masuren.

Ermland und Masuren ist ein multikulturelles Gebiet. Bis zum XIII. Jahrhundert wohnten hier Pruzzen, die vom Deutschen Or­den besiegt wurden. In den nächsten Jahrhunderten bestanden die Einwohner von Ostpreußen aus Zuwanderern aus Deutschland, Polen und Litauen, im kleinen Maße waren das aber auch Schle­sier, Tschechen, Russinen, Holländer, Schweden, Dänen, Schweizer, Salzburger, aus Russland kamen die Altgläubigen.

Zur Zeit bewohnen Ermland und Masuren dreizehn nationale Minderheiten und nach 1945 angesiedelte Bewohner aus ver­schiedenen Regionen Polens.

Als Kulturerbe wird die Gesamtheit der materiellen und immateri­ellen Kulturgüter bezeichnet. Es ist als Zeugnis der menschlichen Schaffens- und Schöpfungskraft von historischer, gesellschaftli­cher, künstlerischer, wirtschaftlicher oder wissenschaftlicher Be­deutung und wird deshalb geschützt, gepflegt, erhalten und mög­lichst der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Das materielle Erbe umfasst unbewegliche und bewegliche Ob­jekte. Dazu zählen Kulturlandschaften, Architekturdenkmä­ler und -ensembles, archäologische Stätten, Museums- und Bibliotheksbestände.

Als immaterielles Erbe werden kulturelle und soziale Praktiken, Techniken, Kenntnisse und mündliche Überlieferungen bezeich­net. Dazu zählen Volkslieder und -tänze, Märchen, Sagen, Le­genden, Feste, Bräuche, Rituale, Spiele, Mundarten, kulinari­sche Sitten, Handwerkstechniken usw.

Kulturerbe hat einen identitätsstiftenden Charakter und wird auch als „Zement der Identität“ bezeichnet. Es liefert den Menschen Bezugspunkte in Raum und Zeit. Kulturerbe kann sowohl dem Alltag entspringen als auch außergewöhnlich sein. Es wird aus der Vergangenheit überliefert, ist in der Gegenwart von Bedeutung und soll für die Zukunft bewahrt werden. Der Be­griff des Erbes impliziert dieses zeitliche Fortbestehen über Ge­nerationen hinweg.

Der erste Referent war Prof. Dr. hab. Zbigniew Chojnowski, Professor der Geisteswissenschaften der Ermländisch-Masuri­schen Universität, Spezialist für die ermländisch-masurische Li­teratur im XIX. und XX. Jahrhundert. Das nicht-materielle Erbe von Ermland und Masuren hat laut Professor Chojnowski dank der weit verstandenen Literatur überlebt, vor allem dank Mär­chen, Legenden und Erzählungen. Gerade dank ihnen können wir das alltägliche Leben der Einwohner, ihre Ängste und Träume, Sitten und Bräuche kennen lernen.

Professor Chojnowski brachte und besprach mehrere Sammel­bände von Märchen, die u.a. von Irena Kwinto, Emilia Suker­towa-Biedrawina, Maryna Okęcka-Bromkowa, Maria Zientara- Malewska, Hieronim Skurpski, Tadeusz Oracki und anderen geschrieben wurden.

Nicht ohne Bedeutung bleibt das Werk „Kobieta o bursztynowych włosach. Mazurskie legendy i baśnie” („Frau mit bernsteinfarbe­nen Haaren. Masurische Legenden und Märchen”) nach Max To­eppen, das von Herbert Somplatzki neu bearbeitet, von Tadeusz Ostojski übersetzt und von Hieronim Skurpski bebildert wurde. Die Einführung schrieb Rafał Wolski. Vierzehn Legenden und elf Märchen wurden auf Deutsch und Polnisch herausgebracht.

Man darf dabei den uns allen bekannten Günter Schiwy und sein Werk „Der große Schatz masurischer Märchen, Sagen und Le­genden” nicht vergessen. „Meine Masurischen Märchen, Sagen und Legenden spielen sich in unserem Dorf Kreuzofen und sei­ner Umgebung ab. Sie sind Erzählungen meiner Großmutter Sayk und Mutter.“ – schrieb der Autor in der Einleitung.

Einen großen Eindruck machte die Erzählung über Jadwiga Tres­senberg, die Frau des Försters, dank der Kutten, das am Rand des Kreises Angerburg liegt, seine eigene einzigartige Färbung hat, jedes Stück Erde von einer Legende umwoben ist und ein Spaziergang auf der sandigen Straße eine Wanderung in die Geschichte ist. Im Jahre 2000 erschienen die „Masurischen Er­zählungen” und aufgrund dessen entstand ein Fahrradweg. Die Strecke beträgt 102 Kilometer, umfasst 30 Orte, mit denen alte Legenden und Geschichten verbunden sind. An den Plätzen, wo sich das abspielte, hat man Holzskulpturen aufgestellt. In ihrer Nähe befinden sich Tafeln mit der Geschichte.

Der zweite Referent war Dr. Grzegorz Supady – Germanist, Übersetzer, Journalist, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Erm­ländisch-Masurischen Universität. Er hat zwei Bücher heraus­gegeben: „Der unbekannte Wichert” und „Theodor Gottlieb von Hippel. Ein exzentrischer Schriftsteller aus Königsberg“. Ins Pol­nische übersetzte er die Erinnerungen von Marion Gräfin Dön­hoff: „Namen, die niemand mehr erwähnt”, die Poesie von J.J. Classen und F. Gregorovius.

Dr. Supady hielt einen Vortrag unter dem Titel: „Max Rosenheyn und seine Beziehung zu Masuren“.

Max Rosenheyn (1811 – 1887) gliederte seinen Bericht Aus Ma­suren in vier Teile: 1. Terrain und Städte, 2. Die Bewohner, 3. Reise durch die Johannisburger Wildniß, 4. Ein Weihnachtsfest.

„Rosenheyn machte allerdings keinen Hehl daraus, dass das Ma­suren, mit dem er Mitte des 19. Jahrhunderts zusammenkam, ein durchaus ärmliches und in jeder Hinsicht sehr vernachlässigtes Land darstellte.

Seine reizvolle Masurenroute begann Rosenheyn in Goldap Als weitere Stationen auf seiner Masurenroute tauchten folgende Orte auf: Haarschen, Skomanten, Lyck, Nikolaiken, das den kö­niglichen Hof in Berlin mit Fischkontingenten belieferte, Rhein, Lötzen, Angerburg, Marggrabowa, Arys, Rastenburg und das ermländische Rössel.

Rosenheyns Vorsatz war es jedenfalls, dem deutschsprachigen Leser die östlichsten und dadurch entlegensten Provinzen Preu­ßens möglichst bildhaft vor Augen zu führen. Er schilderte sei­ne Reiseerlebnisse so, als ob er selbst alles vor Ort am eigenen Leib erlebt hätte und an allem persönlich beteiligt gewesen wäre, obwohl man mitunter den Eindruck gewinnen könnte, dass er manches tatsächlich den Einträgen in irgendwelchen Konversati­onslexika entnommen hätte. Rosenheyn vertrat sichtlich die Mei­nung, in seinen Aufzeichnungen sollte vor allem der informative Blickwinkel in den Vordergrund rücken. Daher war er weniger darum besorgt, inwieweit seine Berichterstattung das lauter von ihm selbst Erlebte widergespiegelt habe. Die von Rosenheyn an­gestellten Beobachtungen unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht von dem jetzigen Erscheinungsbild Masurens bzw. des Ermlan­des nicht so gravierend.“

Max Rosenheyns Skizzen weckten schon immer ein reges Inte­resse unter vielen Wissenschaftlern und Schriftstellern, sowohl polnischen, als auch deutschen.

Dr. Jan Chłosta ist der Verfasser des informativen Vorwortes für die polnische Ausgabe des Reiseberichts Aus Masuren, die im Ei­genverlag von Waldemar Mierzwa in der Reihe Moja Biblioteka Mazurska erscheinen wird. Übersetzung: Dr. Grzegorz Supady.

Am Nachmittag fand ein Treffen mit dem Maler Andrzej Zaw­rotny mit Powałczyn und seinen Gemälden statt. Die Themen seiner Arbeiten sind hauptsächlich Landschaften, historische Fi­guren, Natur und Elemente der masurischen Architektur.

Auf die Fragen der Seminarteilnehmern antwortete er: Ich liebe alles, was mit dieser Region zu tun hat. Wenn ich male, versuche ich, das masurische Bild von vor Jahren zu bewahren.

Obwohl jedes einzelne Gemälde von Andrzej Zawrotny anders ist - wie der Journalist von Radio Olsztyn in einem Interview mit ihm feststellte - haben alle eines gemeinsam: Sie retten die vorbei­ziehende Welt vor dem Vergessen. Die Zeit auf der Leinwand ist wie ein Rahmen aus der Geschichte, der nicht vergeht. Es schreibt ein lebendiges Kunstbuch mit einer Reise durch die Geschichte.

Die Teilnehmer des Seminars und seine Gäste, der Bischof der Masurischen Diözese Pfarrer Paweł Hause und der Vikar der Ma­surischen Diözese Pfarrer Krzysztof Śledziński haben am Abend eine multimediale Präsentation „Evangelische Kirchen In Masu­ren” angeschaut. Vorbereitung: Krzysztof Grygo (Bilder) und Maria Grygo (Text).

Maria Grygo zitierte ein Fragment aus dem Roman von Erwin Kruk unter dem Titel „Die Chronik aus Masuren“: Die alten Kir­chen in Masuren sind Zeugen der vergangenen Geschichte des Landes. Sie prägten in der Vergangenheit und prägen noch bis heute nicht nur die Landschaft, sondern auch die Menschen. Es lohnt sich wieder, die alten Kirchen zu entdecken und die äuße­re und innere Schönheit der Bauten vergangener Epochen zu be­wundern.

Die Autoren erzählten eine mit Fotos illustrierte Geschichte der sechs evangelischen Kirchen in Klein Jerutten, Raschung, Niko­laiken, Weissuhnen, Drengfurth und Warpuhnen. Aus dem aus­giebigen Material möchte ich die Geschichte dreier Kirchen dar­stellen.

Die Autorin des Textes zeigt die Geschichte der Kirche in Klein Jerutten folgendermaßen: „Die kleine bescheidene Kirche von Klein Jerutten ist zweimal in die preußische Geschichte einge­gangen. Sie stand auch mitten in der Wirren der Geschichte von Europa. 1802 besuchte Klein Jerutten König Friedrich III. mit seiner Frau Luise. Durch den Manöverbefehl von Friedrich III. war die gesamte Streitmacht in der Gegend von Klein Jerutten. Während des Aufenthalts bekam General v. Günter vom König den Schwarzen Adlerorden. Auf seinen Wunsch sollte der Orden nach seinem Tode in der hiesigen Kirche aufbewahrt werden. Anlässlich eines Besuches König Friedrich Wilhelm IV. im Jahre 1854 in Klein Jerutten wurde der Orden dem Gemeindekirchen­rat zur Aufbewahrung in der Kirche übergeben. König Friedrich Wilhelm IV. war mit seiner Gemahlin Elisabeth in Klein Jerutten zum Gedächtnis an die Eltern König Friedrich III. und Königin Luise. Das Königspaar kniete vor dem Altar und verrichtete sei­ne Gebete. 1812 beim Durchzug der Franzosen nach Russland logierten die französischen Generelle Dubois und Tierny im Je­ruttener Pfarrhaus, beim Durchzug der Russen gegen Frankreich übernachtete Großfürst Konstantin.“

„Von den dreizehn evangelischen Kirchen des Landkreises von Pisz [Johannisburg] – sagte Maria Grygo - ist die Kirche von Weissuhnen die einzige Kirche, die evangelisch geblieben ist. Bis heute ist die Aufschrift über der Eingangstür in deutscher Sprache erhalten „Ein feste Burg ist unser Gott”. Die Ereignisse des Zwei­ten Weltkrieges hatten die Kirche in Weissuhnen nicht zerstört und seit dem Jahre 1945 dient die Kirche weiterhin den einheimi­schen Protestanten.

Die Kirche in Warpuhnen wurde 1881/1882 erbaut. Sie ist derzeit geschlossen. Bisher wurden geringfügige Renovierungsarbeiten durchgeführt, doch die Kirche muss insbesondere den Turm und das Dach reparieren, um es vor weiteren Zerstörungen zu schüt­zen. In den letzten drei Jahren – vor allem dank des Vereins Freun­de Masurens – fanden hauptsächlich ökumenische Gottesdienste in dieser Kirche statt, auch anlässlich des 150. Jahrestages der Kirche, Konzerte des Ensembles aus Kaliningrad/Königsberg, des Chores aus Alt Ukta, einer Band der Pfingstgemeinde, von Jagdhornbläsern aus Deutschland und Polen. Die Kirche möchte wieder zum Leben erweckt werden, sie möchte jeden in ihren Tü­ren willkommen heißen, unabhängig von Herkunft und Glauben, aber es gibt Schwierigkeiten bei der Renovierung, aber besteht die Hoffnung, es ist gerade der Turm an der Kirche renoviert.

Frau Hanna Schoenherr hat am letzten Tag ein Referat gehalten zum Thema: „Arno Surminskis literarische Reise in die Vergan­genheit und Gegenwart Masurens“. Die Autorin besprach anhand ausgewählter Werke ausführlich den Zusammenhang von Arno Surminski und dem ehemaligen Ostpreußen.

Arno Surminski, 1934 in Jäglack/Ostpreußen geboren, wuchs als Flüchtlingskind im schleswig-holsteinischen Trittau auf. Bekannt wurde Surminski mit vielen Erzählungen und Romanen, die sich meist mit dem Schicksal der Vertriebenen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten und ihren Bemühungen, im Nachkriegs­deutschland Fuß zu fassen, auseinandersetzen. Der vielfach aus­gezeichnete Schriftsteller lebt und arbeitet in Hamburg. Die be­kanntesten Werke von Arno Surminski sind „Jokehnen oder wie lange fährt man von Ostpreußen nach Deutschland“, „Polninken oder Eine deutsche Liebe“. Seine Schreibweise zeichnet sich aus durch die Art und Weise, wie er die Erlebnisse der Bewohner von Ostpreußen beschreibt. Bei einem Treffen mit Lesern in Oppeln sagte er: – Masuren gehört Gott. Wir sind dort nur Gäste – be­hauptete er.

Für den Abschluss des Seminars sorgten wie schon üblich die Schüler der Grundschule in Kruttinnen. Das Schülertheater be­gann mit „Hänsel und Gretel“, einer Märchen-Aufführung unter der Leitung von Maria Grygo. Als nächstes bereitete Ewa Dulna mit den Schülern Jakub Puszczyński und Carola Rudnik Frag­mente aus dem Buch „Der kleine Prinz“ in polnischer und masu­rischer Sprache vor.

49 Personen nahmen an dem Treffen teil.

Das 29. Kultur- und Begegnungsfest der Masurischen Gesell­schaft wurde vom Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutsch­land in Danzig sowie der Verwaltung der Woiwodschaft Ermland- Masuren in Allenstein (Olsztyn) finanziell unterstützt.

 

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