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Foto: Radio Olsztyn
Von Hubert Grygo
Ohne Gegenwart keine Zukunft
Lass die Vorfahren in Frieden ruhen
"Auf ihren Feldern wächst unser aller Brot"
"...keiner geht weiniger
fort als die Toten viel eher die Lebendigen ..."
(frei nach Ernst Wiechert)
Die evangelischen Friedhöfe waren ein prägendes Element in Masuren. Man kann sie überall finden: im tiefen Wald, am Rande oder in der Mitte eines Dorfes, auf einem Hügel. Jedes Dorf hatte einen eigenen Friedhof, nicht selten verfügten auch einzelne Familien über einen eigenen Begräbnisplatz mit besonderen Gestaltungselementen. Die Friedhöfe gerieten in Vergessenheit. Die letzten Spuren von den damaligen Bewohnern dieses Gebietes sind brüchig geworden und zugewachsen. Es ist kein Stein auf dem anderen geblieben.
Unsere Masurische Gesellschaft kümmert sich um die alten Friedhöfe und damit um die Geschichte der ehemaligen Einwohner Masurens.
Krutinnerofen (Krutyński Piecek) - ein kleiner Friedhof verbirgt sich im Wald, kaum zu sehen für den Fußgänger. Er wurde von mir in Ordnung gebracht. Zuerst entstand eine detaillierte Bestandsaufnahme des Friedhofs. Dann wurde der Müll aufgesammelt (insgesamt vier große Müllsäcke), die Grabsteine und die Grabeinfassungen wurden geputzt, von Moos und Flechten befreit. Inzwischen wurden auch einfache Holzkreuze gefertigt und an den namenlosen Gräbern aufgestellt, die Kreuze aus Metall wurden entrostet, und dann bemalt. Die kaum noch sichtbaren Grabhügel wurden wieder mit Erde aufgeschüttet und mit Feldsteinen umrandet. Zwei große Grabeinfassungen wurden mit der Hilfe von anderen Mitgliedern der Masurischen Gesellschaft und des Verein Freunde Masurens aus der Erde gehoben und ins Lot gebracht. Grabsteine, die von ihrem Sockel gefallen sind, wurden wieder aufgestellt. Die Inschriften auf den Grabsteinen und Tafeln wurden mit schwarzer Farbe bemalt, und damit wieder sichtbar gemacht
Sakrent (Zakręt)- ein noch kleinerer, und noch tiefer im Wald gelegener Friedhof befindet sich in der Nähe der Ortschaft Sakrent. Wegen seiner Lage ist er schwer erreichbar, und darum in Vergessenheit geraten. Die neun noch erhaltenen Gräber waren mit Moss und Laub bedeckt, und kaum sichtbar. Nach dem die Gräber gesäubert worden sind, erkennt man jetzt von weitem, dass sich hier mitten im Wald ein Friedhof befindet.
Galkowen/ Nickelhorst (Gałkowo) - ein Mann aus Braunschweig reist über Tausend Kilometer nach Masuren um sich um seinen Familienfriedhof zu kümmern, Gerhard Kelch. Er zäunt den Friedhof ein, repariert und putzt die Gräber, hilft aber auch bei der Arbeit auf anderen masurischen Friedhöfen. Dank seiner Arbeit zählt der kleine am Waldrand gelegene Friedhof zu den wenigen noch gut erhaltenen in der Gegend.
Grünheide (Zielony Lasek) - der Friedhof befindet sich an der linken Seite der Straße von Krutinnen nach Jägerswalde. Die Familie Podschadel kümmert sich um diesen Friedhof. Im Jahr 2009 wurde der Friedhof aufgeräumt, die Mauer aus Feldsteinen und das Eingangstor aus Eichenholz aufwendig restauriert. Manfred Podschadel beschrieb die Gesichte des Ortes und die Arbeiten auf dem Friedhof im Manuskript : Zielony Lasek. Mała wieś na brzegu rzeki Krutyni, w środku puszczy mazurskiej/ Grünheide. Ein kleines Dorf am Ufer Krutinnafluß, mittendrin der masurischen Heide. Auf dem Friedhof ruhen die Mitglieder der Familie Podschadel, aber auch Walter Wiechert, der ältere Bruder von dem bekannten Dichter, Familie Schumann, die damaligen Besitzer der Mühle. Unsere Gesellschaft wird sich weiter um die Erhaltung des Friedhofs kümmern. Wir danken für das Vertrauen.
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